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Russisches Roulette /// Misstrauen (2/2)

Gedankenversunken blieb mein Blick an ihrem Rock hängen, der sich mit einem Mal immer weiter vom Tisch entfernte. Wollte sie zur Bar, fragte ich mich und schaute ihr neugierig hinterher.
Als ich wieder auf Tom achtete, starrte er mich prüfend an.
„Und?“
„Was und?“, gab ich blitzschnell zurück.
„Wer ist nun Rebecca?“
Gefährlich, dachte ich, weshalb ich ihn geistesgegenwärtig davon zu überzeugen versuchte, dass Rebecca nur eine Freundin war.
„Nur eine Freundin.“, wiederholte er daraufhin, wobei er das Wort Nur in besonderem Maße betonte.

„Und wo ist Olivia?“
„Unterwegs.“
Stille.
„Olivia und Rebecca kennen sich übrigens.“, sprach ich schnell hinterher. Ich hoffte inständig, dass sich damit weitere Fragen erübrigten.
„Und?“, fragte nun ich.
„Was und?“
„Was hältst Du von Rebecca?“
„Absolut nicht mein Typ.“, wies er jedwedes Interesse zurück.
„Hast Du mal auf ihren Arsch geschaut? Viel zu breit! Die Kleine ist doch höchstens einen Meter sechzig groß.“
„Hat sie den?“, versuchte ich überrascht zu klingen.
„Du weißt das und ich weiß das. Und sie weiß es auch.“
Fragend blickte ich zu ihm zurück.
„Deshalb trägt sie diesen Rock. Um ihn zu kaschieren. Doch eigentlich macht sie es damit nur noch schlimmer.“
Mein Gesichtsausdruck, der weiterhin fragend blieb.
„Weil man mit ihm auch noch ihre viel zu kräftigen Oberschenkel sieht. Daran ändern auch nichts ihre High Heels, die zwar geil sind, doch die sie höchstens etwas verrucht erscheinen lassen. Ob sie das auch ist, steht noch einmal auf einem ganz anderen Blatt. Ihren breiten Arsch macht sie damit jedenfalls nicht wett. Sollte es Dir also tatsächlich noch nicht aufgefallen sein, lasse Dir gesagt sein, dass sie einen fetten Arsch hat und dass kein Outfit dieser Welt etwas daran ändern wird.“
„Aber ein süßes Gesicht hat sie.“
„Das hat sie. Doch das rechtfertigt keinesfalls den Rest.“, blieb er seinem vernichtenden Urteil treu.
„Und eine beachtliche Oberweite.“, versuchte ich ihn weiter anzutriggern.
„Die höchstens für einen Tittenfick spricht.“, antwortete er, während er hiernach laut loslachte und mit seinem Kö mit voller Wucht gegen eine weitere Kugel stieß.
„Meinen Segen hast Du oder möchtest Du mich gerade verkuppeln?“, sprach er nunmehr von der anderen Seite des Tisches.

Verrucht, wiederholte ich im Stillen. Wenn Tom wüsste, dachte ich und schmunzelte langsam vor mich hin. Derweil ich eine Kellnerin zu uns rief, um unsere Rechnung zu begleichen, machte sich Tom dazu auf, Richtung Toiletten zu gehen. Rebecca war nach wie vor weit und breit nicht zu sehen.

„Wenn ich die Dame hier gerade richtig verstanden habe, ist für sie jetzt Schluss.“, sprach Tom zu ihr, nachdem wir uns drei unmittelbar vor dem Eingang wieder gefunden hatten. Enttäuscht schaute ich Rebecca an. Demnach wurde nichts daraus, dass sie zu mir kam, um mir noch einmal die Luft zum Atmen zu nehmen. Es sei denn, sie wollte jetzt den Anschein wahren, um später doch noch zu mir zu kommen.
„Absacker?“
„Absacker.“, wiederholte ich schnell. Dass, was ich auf keinen Fall wollte, war, dass man mir die Enttäuschung auch ansah. Kurz darauf begann ich Rebecca zu umarmen, die mich hiernach auf den Mund küsste. Anschließend wendete sie sich Tom zu, der sie ebenfalls umarmte, in der Folge Rebecca auch ihm einen Kuss auf den Mund gab.

Während sie schließlich zum Auto lief, schaute ich noch einmal auf ihre blonden Locken, auf ihren Gang, den sie mit ihren High Heels gekonnt zur Schau trug sowie auf ihren weit schwingenden Rock aus Leder, der ihren Hintern in diesem Augenblick tatsächlich noch etwas fülliger aussehen ließ. Auch wenn sie keine Modelmaße besaß, Rebecca hatte etwas, dachte ich. Einen Moment später war sie auf und davon.

Als Tom und ich wenig später am Tresen einer Bar standen, schaute er mich mit einem Mal von der Seite an.
„Und Rebecca ist wirklich nur eine Freundin?“
„Ja?“
„Weshalb fragst Du?“, setzte ich nach einer kurzen Pause gelassen an.
„Weil sie mir vorhin auf der Toilette einen geblasen hat.“
„Was!?“, fragte ich vollkommen überrascht.
„Wie!?“, überschlug sich förmlich meine Contenance.
„Ich stehe am Pissoire. Sie kommt rein, stellt sich direkt neben mich und wartet bis ich mit dem Pissen fertig bin. Noch bevor ich richtig abgeschüttelt habe, nimmt sie ihn in die Hand, beugt sich nach vorne und nimmt ihn in den Mund.“
„Einfach so? Ohne etwas zu sagen?“, starrte ich ihn ungläubig an.
„Einfach so. Ohne etwas zu sagen.“
Als ob das noch einen Unterscheid gemacht hätte, begann ich mir insgeheim zu sagen.
„Dann drückt sie mich in eine Kabine. Ich setze mich hin. Sie geht auf ihre Knie und macht weiter. Bis zum Schluss.“
„Und?“, fragte ich vollkommen verstört. Auf der einen Seite hatte ich genug, auf der anderen Seite wollte ich noch mehr, wollte ich noch viel mehr erfahren.
„Optisch ist sie zwar nur eine vier bis fünf, doch was das Blasen angeht, ist sie definitiv eine eins Plus!“
„Bist Du in ihrem Mund gekommen?“, versuchte ich die Siegerehrung entsprechend zu moderieren.
„Als ob ich Frauen diesbezüglich eine Wahl lasse.“, lachte er plötzlich laut los.
„Von Deep Throat bis Schlucken war alles dabei!“, untermauerte er seinen Siegeszug, was mich wiederum darin bestätigte, dass Rebecca in jeder Hinsicht eine absolute Drecksau war.
„Deshalb hatte sie diese roten Augen.“, erinnerte ich mich ihres Aussehens bei unserer Verabschiedung.
„Ihren Mund habe ich ganz schön gefordert.“, schmunzelte er daraufhin selbstverliebt vor sich hin.
„Wer hätte das gedacht.“, heuchelte ich weiterhin Gelassenheit.
„Also wer so blasen kann…“, verlautbarte er anschließend, ohne den Satz zu beenden. Ließ er damit durchblicken, dass er plötzlich doch an ihr interessiert war?
„Soll ich Dir ihre Nummer geben?“
„Hab ich schon.“

Nachdem ich ausgetrunken hatte, ging nun ich Richtung Toilette, um einerseits wieder etwas runterzukommen, mir andererseits jedoch auch einen runterzuholen. Wie sehr sie mich einmal mehr gedemütigt hatte, dachte ich und wurde mir einmal mehr gewiss, wie hochgradig verdorben und deshalb reizvoll Rebecca war. Sie hatte mich geküsst, kurz nachdem sie Toms Sperma geschluckt hatte, dachte ich.

„Und wann bläst Du mir einen?“, schrieb ich voller Eifersucht, währenddessen mein Sperma über die Finger der linken Hand floss. Noch im selben Moment bereute ich die Nachricht, erst recht, als ich sah, dass sie sie einen kurzen Augenblicklich später las. Wie armselig meine Worte klingen mussten, dachte ich und hoffte, dass sie mir darauf niemals eine Antwort gab.

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