„Was hat er kurz bevor er Dich mit dem Zeigefinger berührt hat eigentlich zu Dir gesagt?“, setzte ich nach einer Weile wieder an.
„Dass er diese Art von Legging stylish findet und er sich jedes Mal gefragt hat, wie sich dieses Material anfühlt.“
„Worauf Du ihm angeboten hast, dass er das mit Deiner Hilfe gerne herausfinden kann?“
„So ungefähr.“, schmunzelte sie erneut.
„Damit dürfte wohl feststehen, dass auch er diesen Fetisch besitzt.“
„Vielleicht hat er auch nur gefragt, weil es einfach nur endlich wissen wollte?“, versuchte sie meinen Gedanken mit einem Stirnrunzeln beiseite zu schieben.
„Echt jetzt?“, kommentierte ich ihre Worte, während ich im Lichte einer weiteren Laterne meinen Blick wiederholt über ihre Legging schweifen ließ. Im selben Moment öffnete sie von sich aus ihre Beine und gewährte mir wohl aus Gründen der Bequemlichkeit einen sündhafteren Blick.
„Du siehst in dieser Legging so verdammt heiß aus. Wenn Du wüsstest, wie gerne auch ich jetzt Deine Oberschenkel berühren würde.“
„Ich weiß? Genau so wie Du hoffentlich weißt, dass das heute nicht passieren wird!“, antwortete sie in einem derart resoluten Ton, dass absolut kein Zweifel an der Ernsthaftigkeit ihrer Worte bestand.
„Hat es Dir gefallen?“
„Was?“
„Dass er Dich berührt hat.“
„Ja?“, antwortete sie ohne all zu viel Bedenkzeit.
„Weil ich in der Nähe war und zugeschaut habe?“
„Wenn ich ehrlich bin, habe ich anfangs gar nicht an Dich gedacht.“
„Sondern?“
„Ich habe mich gefragt, wie sich das für ihn anfühlt?“, hörte ich ihre Worte und war enttäuscht, dass ich dabei nicht einmal im Ansatz Erwähnung fand.
„Und als aus einem Finger eine ganze Hand wurde?“
„Dass er ganz schön mutig ist.“, schmunzelte sie abermals.
„Du hast keine Ahnung, wie sexy der Anblick war.“
„Was wäre eigentlich, wenn Dich morgen ein anderer fragt? Würdest Du es auch ihm gewähren?“
„Kommt auf die Situation an.“
„Und wie er aussieht.“, schob sie mit einem weiteren Schmunzeln hinterher. Die Vorstellung, dass sie es jedem anderen gestattete, jedem anderen außer mir.
„Und in welcher Situation hast Du mal an mich gedacht?“
„Zum Beispiel, als ich zu Dir rüber geschaut habe, während er mich angefasst hat.“
„Und was?“
„Ich habe mich gefragt, wie Du Dich gerade fühlst?“
„Haben Dir seine Berührungen gefallen?“, fragte ich noch einmal.
„Ja.“
„Fandest Du ihn attraktiv?“
„Ja?“
„Warst Du feucht?“
„Definitiv! Ich bin es jetzt immer noch!“
Laura, die daraufhin zu mir rübersah, eine Hand unter ihre Legging schob und ihre Pussy zu massieren begann. Gleich darauf führte sie die entsprechende Hand in meine Richtung und steckte mir die vor Nässe glänzenden Finger mit Nachdruck in den Mund.
„Wenn Du mich fragst, besitzt er definitiv den gleichen Fetisch wie ich.“
„Ich weiß nicht?“
„Immerhin wurde aus einem Finger ziemlich schnell eine ganze Hand!“, versuchte ich sie vollends davon zu überzeugen.
„Wie viel kann man mit einem Finger schon spüren.“, drehte sie sich abermals aus meiner Meinung.
„Jeder Mensch hätte früher oder später die ganze Hand genommen!“
Statt mir beizupflichten, nahm sie ihn gerade in Schutz! Der wiederholt aufkommende Gedanke, dass sie es fortan jedem anderen gestattete, jedem anderen außer mir.
„Und was hat er kurz nachdem er Dich das erste Mal berührt hat zu Dir gesagt? Du hast nämlich gleich darauf gelacht.“
„Du hast uns wirklich die ganze Zeit beobachtet, stimmt’s?“, fragte sie mehr fasziniert, als pikiert.
„Er hat gesagt, dass sich das Material überraschend gut anfühlt und mich gefragt, ob er kurz meinen Oberschenkel streicheln darf.“
„Siehst Du?“
„Was?“
„Er hat den gleichen Fetisch wie ich.“
Laura, die daraufhin wieder nach vorne schaute und mich für die nächsten Kilometer erneut ignorierte.„Hat er gesagt, in welcher Preisspanne er sucht?“, versuchte ich sie an einen möglichen Deal zu erinnern und ihrem verletzten Stolz etwas Streicheleinheiten zu geben.
„Ein bis zwei Millionen.“
„Du weißt, was das bedeutet?“
Statt darauf zu antworten, blieb Laura still.
„Dass Dir, wenn Du dran bleibst, Deine nächste Provision sicher ist.“
„Ach wirklich? Das habe ich schon so oft gedacht!“, antwortete sie nach wie vor distanziert.
„Aber dieses Mal hast noch ein Kaninchen mehr im Hut.“
„Du weißt, wie ich über Dein berufliches Engagement in Verbindung mit Deinem Aussehen denke, dass Du den meisten anderen Maklern damit deutlich voraus bist. Ich möchte darauf hinaus, dass Du diese Karte ruhig noch etwas mehr ausspielen solltest. Sehe es als eine Art Wettbewerbsvorteil. Sex sells! Du erinnerst Dich? Wir haben erst letzte Woche darüber gesprochen.“
„Wer sagt denn, dass ich das nicht schon längst mache?“
„Abgesehen davon, dass diese hier neu ist, habe ich Dich bei einer Besichtigung noch nie mit solch einer Legging gesehen. Mittlerweile hast Du ein paar davon.“
„Weil Besichtigungen naturgemäß am Tage stattfinden und es auf Mallorca mitunter sehr heiß werden kann? Abgesehen davon, bei wie vielen Besichtigungen warst Du denn bitte schon dabei?“
Wenn wir jetzt nicht aufpassten, eskalierte unser Gespräch in Kürze in einem Streit. Der Gedanke, sie noch mehr zu provozieren, solange, bis sie an diesem Abend keine Lust mehr auf Sex hatte, weshalb ich mir lediglich einen runterholen konnte.
„Das ein oder andere Mal war ich mittlerweile schon dabei. Du sahst all die Male auch absolut hinreißend aus, doch wenn es um das Thema Sex sells geht, war mir viel zu oft viel zu wenig Sex dabei.“
„Mallorca ist ein Dorf! Man muss höllisch aufpassen, dass man sich nicht einen entsprechenden Ruf wegholt.“
„Absolut!“, pflichtete ich ihr bei. Allem Anschein nach verstand sie noch immer nicht, worum es mir genau ging.