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Real Life /// Walking in Trance (9/9)

Dass sie seinen Annäherungen aber auch absolut nichts entgegengesetzt hatte, dachte ich und rief mir noch einmal die dazugehörigen Bilder in den Kopf. Als ich das Auto erreicht hatte, blieb ich in Höhe der Motorhaube stehen. Mein wiederholter Blick auf die Uhr. Ich war auf die Minute pünktlich und schmunzelte über mein Zeitgefühl. Das Ultimatum war demnach abgelaufen und schaute flüchtig zurück. Mit zittrigen Händen öffnete ich die Fahrertür und setzte mich hinein. Während ich die Tür halbherzig heranzog, kam mir der Gedanke, dass ich mich wohl nun auf eine längere Wartezeit einrichten konnte. Plötzlich auftauchende Scheinwerfer, die mich über den linken Außenspiegel blendeten.

Hatten wir bei unseren bisherigen Spielen den Mitspielern einzig die Rolle des Beobachters zugestanden, war heute Abend ein ganz anderer Typ von Schauspieler auf die Bühne getreten. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, sprach ich leise vor mich hin und schmunzelte noch im selben Atemzug über diesen abgedroschenen Spruch. Als ich wieder in den Außenspiegel schaute, sah ich, dass das Auto kurz hinter mir zum Stehen gekommen war. Hoffentlich dachte der Fahrer nicht, dass ich gleich ausparkte und lenkte meine Aufmerksamkeit auf die nach wie vor nur angelehnte Fahrertür.

Ob Laura gerade irgendeine Art von emotionalen Zwiespalt spürte? Auf der einen Seite gab es ihn, der gerade alles daran setzte, ihr zu zeigen, dass er sie äußerst begehrenswert fand. Auf der anderen Seite gab es mich, ihren festen Freund, der ihren Flirt nicht nur zugelassen, sondern sogar regelrecht forciert hatte. Ich stellte mir die Frage, wer von uns beiden gerade die größere Anziehungskraft auf Laura ausübte? Er, mit seiner Dominanz auf sie bezogen? Oder ihre eigene Dominanz, auf mich bezogen?

Der Fahrer des Autos, der plötzlich Lichthupe gab. Mein sprunghafter Blick auf die Uhr verriet, dass ich mittlerweile seit 25 Minuten auf Laura wartete. War das ihre Antwort darauf, dass sie vorhin so lange auf mich warten musste oder nur ein weiteres Details unseres heute so außergewöhnlichen Spiels? Der Fahrer, der plötzlich zwei Mal kurz hintereinander hupte. Starr vor Angst rührte ich mich keinen Zentimeter. Dass was ich auf keinen Fall wollte, war, dass in Kürze eine rege Diskussion losbrach oder dass die Polizei hinzugezogen wurde. Nicht nachdem ich zwei Whiskey Sour getrunken hatte und damit garantiert über der 0.25 Promillegrenze lag.
Vielleicht wollte der Fahrer ja auch nur jemanden abholen und hatte deshalb gehupt? In dem Moment, in dem der Fahrer ein drittes Mal hupte, wusste ich, dass dem nicht so war, dass das Hupen einzig und allein mir galt. Ob ich ausparken und bis zur nächsten Ecke fahren sollte, in der Hoffnung, dass nicht gleich der nächste kam? Die Kreuzungen in diesem Stadtteil waren derart eng, dass entweder nur ein Fahrzeug stehen oder eins fahren konnte.

Laura, die daraufhin insofern in meinen Gedanken blieb, als dass sie sich garantiert noch immer bei ihm in der Bar befand. Ob er ihr mittlerweile noch näher gekommen war? Je länger ich mich mit dieser Frage beschäftigte, desto mehr schien die Gewissheit Feuer zu fangen, desto detaillierter begann ich mir genau das vorzustellen. Meine Hand, die währenddessen in meinen Schoss wanderte und meinen Schwanz durch die Hose hindurch massierte. Wie unglaublich nahe ich einem Orgasmus war, dachte ich und war mir sicher, dass er dafür noch nicht einmal richtig hart zu werden brauchte.

Laura, die in meiner Phantasie nunmehr mit dem Rücken zu ihm stand, währenddessen er weiterhin auf dem Barhocker saß. Ihr Hintern, den sie in der Folge immer wieder leicht gegen seinen Schritt drückte, woraufhin sie mit einem Mal eine stattliche Erregung in seinem Schoß spürte. Ihre Reaktion, die insofern ausfiel, als dass sie sich zu ihm umdrehte und ihn gleichsam verblüfft wie herausfordernd anschaute, worauf er sie mit beiden Händen zu sich heran zog.
Laura, die daraufhin zunächst seinen Atem, kurz darauf seine Lippen spürte, die es anfangs nur bei einem einseitigen Kuss beließ, doch nicht etwa, weil er ihr missfiel, sondern, weil sie sich erst an das neue Level dieser absolut unmoralischen Begegnung gewöhnen musste. Laura, die ihren Mund schließlich öffnete, ihre Augen schloss und sich auf diesen Fremdkuss leidenschaftlich einließ.

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