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Real Life /// Walking in Trance (8/9)

Hatten sie sich wirklich erst heute Abend kennengelernt? Oder war womöglich er der Grund, weshalb sie sich die gesamte Fahrt über mit ihrem Handy beschäftigt hatte? Hatten sie sich für heute Abend verabredet? Er konnte Vieles sein. Ein geduldiger Verehrer, der heute Abend all seinen Mut zusammen nahm, um endlich zum Zuge zu kommen. Ein Liebhaber aus vergangenen Tagen, der sich heute Abend noch einmal ihrer Attraktivität bewusst wurde und ihr längst erloschenes Feuer wieder entflammen wollte. Sex mit der Ex war etwas äußerst Erstrebenswertes! Vielleicht war er aber auch nur jemand, der es verstand, eine Frau gekonnt anzusprechen und zu verführen, um sie noch am gleichen Abend ficken zu können?

Währenddessen ich alle Möglichkeiten immer wieder durchging, stand Laura plötzlich auf und lief an mir vorbei. Statt mich dabei anzuschauen, würdigte sie mich keines Blickes und verschwand durch die Tür mit der Aufschrift Lavabo.

 

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Nachdem etwa fünf Minuten vergangen waren, zog ich mein Handy aus dem Sakko und schaute auf das Display. Fuck, dachte ich. Laura hatte mir vor etwa fünf Minute eine SMS geschrieben!
„Wie geht es Dir?“
Sofort spürte ich Erleichterung. Es war schön, dass sie mich das fragte.
„Ich schwebe!!!“
„Und Dir? Wie geht es Dir?“, schrieb ich schnell zurück.
„Sehr gut!“
„Möchtest Du gehen?“
Nachdem ich auf Senden getippt hatte, begann ich zu schmunzeln. Schließlich hatte sie allen Grund dazu, diese Frage an mich zu richten.
„Noch nicht.“, lautete ihre Antwort, die mich alles andere als wunderte.
„Habt ihr euch heute Abend kennengelernt?“, versuchte ich etwas über ihre Verbindung herauszufinden. Nachdem ich die Nachricht gesendet hatte, lief sie plötzlich wieder an mir vorbei. Kaum hatte sie mich passiert, begann ich geistesgegenwärtig auf ihren Hintern zu schauen. Wie geil ihr Hintern mit dieser Legging aussah!
„In 20 Minuten am Auto.“, las ich auf dem plötzlich erhellten Display. Wann hatte sie denn diese Nachricht geschrieben? Schnell schaute ich zu ihr rüber. Gab es einen bestimmten Grund, weshalb sie plötzlich zu dieser Entscheidung gekommen war?
„Wer geht zuerst?“, schrieb ich, woraufhin ich sofort wieder auf Laura achtete. Laura, die augenblicklich ihr Handy nahm und meine Nachricht las.
„Du.“
Kaum hatte ich ihre Antwort gelesen, servierte ihnen ein Barkeeper zwei neue Cocktails. 20 Minuten für einen Cocktail? Sie hatten ja noch nicht einmal ihren letzten ausgetrunken!

Wollte sie demnach noch etwas mehr Zeit mit ihm verbringen, ohne dass ich dabei war? Nur noch 12 Minuten bis wir uns am Auto trafen, dachte ich, nachdem ich abermals auf die Uhr geschaut hatte. Ich konnte schwören, dass es nur einer von uns beiden pünktlich schaffen würde, gerade, weil Laura keine Anstalten machte, sich auch nur im Entferntesten von ihm zu verabschieden. Was für ein Zwiespalt! Auf der einen Seite losgehen, auf der anderen Seite noch bleiben zu wollen. Schließlich löste ich mich ganz langsam vom Tisch und trat einen Schritt nach vorne, um weniger loszulaufen, als vielmehr herauszufinden, wie es sich anfühlte, Laura in Kürze mit ihm alleine zu lassen.

Gleich darauf machte ich den nächsten Schritt. Dabei fiel mir auf, dass ich jetzt in Bewegung bleiben musste, wenn ich bei ihm nicht auffallen wollte. Als ich auf ihrer Höhe war, sah ich, wie er sich erneut in ihre Richtung beugte und ihr abermals etwas ins Ohr flüsterte. Laura, die daraufhin lächelnd ihren Kopf nach hinten neigte. Sein Blick, der mich urplötzlich von oben bis unten musterte. Um mir nichts anmerken zu lassen, setzte ich schnell einen Fuß vor den anderen. Was für ein Gefühl! Direkt neben Laura zu stehen, während sie mit einem fremden Mann flirtete! Nur noch einen Schritt und ich würde sie hinter mich lassen, dachte ich, als ich im Augenwinkel sah, wie er mit einem Mal erneut eine Hand auf ihren Oberschenkel legte.

Kaum hatte ich die Bar verlassen, begann ich mir vorzustellen, wie Laura vom Barhocker aufstand und sich genau so hinstellte, wie auf der Rolltreppe im Kaufhaus, mit leicht gespreizten Beinen und ausgestecktem Po, weshalb er mit einer Hand plötzlich ihre Hüfte umfasste, doch nur, um weniger mit der Tür ins Haus zu fallen, als vielmehr mit Geduld an sein Ziel zu kommen. Laura, die auch das bereitwillig zuließ, weshalb seine Hand weiter abwärts rutschte, solange, bis er schließlich ihren Arsch erreichte.

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