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Russisches Roulette /// Kreuz 7 bis Kreuz As (1/2)

Obschon ich viel zu spät war, blieb ich nach dem Einparken in meinem Auto sitzen und starrte wie gebannt auf den Eingang der Bar. Ich spürte Zweifel und Nervosität, Olivias Nachricht, dass sie längst auf mich wartete, war es schließlich, die mich letzten Endes aussteigen und insgeheim nur noch nach vorne blicken ließ.
Nachdem ich eingetreten war, pirschte ich aufgeregt durch die Bar. Olivia war also bereits hier. Die Frage die sich mir augenblicklich stellte, war Und wie verhielt es sich nun mit ihm?


Ich hatte Olivia im Vorhinein weder von Ben, noch von meiner Absicht einer Ménage-à-trois erzählt, um so erstaunter war ich, als ich Olivia zusammen mit Ben an der Theke fand. Je näher ich beiden kam, desto mehr überlegte ich, wie er es geschafft hatte, ihre Membran bestehend aus einschüchternder Attraktivität und selbstbewusster Ausstrahlung zu überwinden, wer schlussendlich wem in die Fänge geraten war. Langsam aber dennoch zielstrebig lief weiter auf sie zu.
Ich war nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt, als ich an Olivias Hals eine Kette erkannte die ohne Umschweife einen direkten Hinweis auf seinen Opener gab. An ihrem Hals hing in übergroßen Buchstaben das Wort CUNT. Einmal mehr begann ich über ihre provokante Ader zu schmunzeln und dankte dem Zufall, dass sie ausgerechnet heute dieses überaus zweifelhafte Schmuckstück trug. Dass es angesichts eines solchen Etiketts gerade Ben war der sich mit ihr in diesem Moment unterhielt, sprach eindeutig für ihn, was mich für einen kurzen Augenblick auf sein Profil zurückblicken ließ.
Kaum hatte ich mich zu ihnen gesellt, begrüßte mich Olivia mit einem zurückhaltenden Kuss, stellte sie mir Ben als einen flüchtigen Bekannten vor, trank ein jeder von uns gleich darauf einen nach seidenweichem Wodka schmeckenden Shot.
 
 
Je länger ich versuchte, mich in ihr Gespräch einzufinden, desto öfter schaute ich auf Ben, in sein markantes Gesicht, auf seine muskulösen Unterarme, den Tätowierungen, in Gedanken auf sein überdurchschnittlich gebautes Geschlecht. Dass er an mir so gut wie kein Interesse zeigte, gab mir einerseits zu denken, führte mich andererseits erneut zu seiner eigens ernannten Natur.
„Du bist eine coole Sau.“, hörte ich Olivia mit einem Mal sprechen.
„Erzähl mir etwas Neues.“, posaunte er schließlich dermaßen von sich überzeugt.
Auch wenn sein Schwanz für Olivia anatomisch betrachtet vermutlich zu groß war, wusste ich von ihrem Fetisch und dem Umstand, dass sie allein bei dem Gedanken daran gnadenlos erregt war.
„Jetzt bist Du nur noch ein arroganter Idiot.“
Dass sie definitiv dazu bereit sein würde, war lediglich eine Frage des richtigen Augenblicks oder besser gesagt der richtigen Menge Alkohol?
Während meiner Interpretation ihrer Blicke spürte ich jedenfalls immer mehr die Aussicht, dass einem lediglich noch nicht ausgesprochenen Abenteuer nicht mehr viel im Wege stand.
„Und ich bin davon überzeugt, dass Du nicht nur eine geile Fotze bist, sondern auch eine geile Fotze hast.“
Mit dem Zeigefinger berührte er dabei zunächst ihre Kette gleich darauf ihren Hals.
 
 
Während ich bei Tom die Sicherheit verspürte, dass er ihr geschuldet des Umstands, dass wir befreundet waren in letzter Konsequenz nicht zu nahe kam, verhielt es sich mit Ben genau umgekehrt und schwenkte meinen Blick wieder zu ihm.
„Das bin ich und das habe ich.“, erwiderte sie prompt. Von ihrer freizügigen Antwort gehörig überrascht, schwenkte ich meinen Blick augenblicklich wieder zu ihr.
„Was zu beweisen wäre.“, antwortete er ohne Umschweife und musterte sie mit einem durchdringenden Blick. Von seinen Worten in Verlegenheit gebracht, wendete sie sich jedoch vorerst wieder von ihm ab.
Die Karten wurden neu gemischt. Egal wie oft Ben sie auch spielte, ein Straight Flush erschien jedes Mal auf‘s Neue wie von Geisterhand in seinem Blatt.
„Tu nicht so, als ob Dir diese Art zu reden nicht gefällt!“, sprach er weiter, ohne anscheinend auch nur im Geringsten von seinem Eifer wegzugehen. Für all die, die sich im selben Moment fragten, weshalb ich ihr nicht im Geringsten beistand, lag die Erklärung darin begründet, dass es Olivia regelrecht hasste, wenn man in solch einer Situation Partei für sie ergriff.
„Du Schlampe!“
„Wie bitte?“, sprach sie völlig entsetzt und ließ ihn, von ihrer rebellischen Ader mit nur noch mehr Begeisterung erfüllt, einmal mehr hinter sich zurück.
 
 
Unser Kennenlernen beruhte einzig und allein auf der Gewissheit, dass ich wollte, dass er sie fickte. Dass er darum wusste, bereits das ein oder andere aufschlussreiche Foto, zudem eine detaillierte Aufzählung ihrer Neigungen erhalten hatte, ließen ihn notgedrungen zu Höchstform auflaufen und mich immer wieder von ihrer Konversation verbannen.
Dass Olivia obendrein diese Halskette trug, sorgte für eine weitere unbeschreiblich erregende Bestätigung, dass das was hier gerade stattfand, einfach sein sollte, dass der Abend bisher einfach glänzend zu laufen schien.
Nach einem kurzen Blick in sein Gesicht, drehte sich Olivia wieder zu mir, eröffnete sie damit eine weitere Runde ihres amüsanten Spiels. Ben wusste augenblicklich was er zu tun hatte, kurz darauf lehnte er sich leicht nach vorne und berührte ihre Taille mit einer Hand.
„Der Grund, weshalb Du gerade so bist wie Du bist, liegt sicher darin, dass Dich Dein Freund hier schon seit geraumer Zeit nicht mehr ordentlich fickt.“, kommentierte er plötzlich mit einem dunklen Flüstern ihre unzugängliche Wesensart. Gleich darauf schaute ich in ihr auf Grund dieser Worte, sowie seiner anhaltenden Berührung deutlich aufmerksamer gewordenes Gesicht.
Nicht nur, dass seine Worte zunehmend herausfordernder wurden, auch ihre ausbleibende Reaktion, sich seiner Berührung auf welche Weise auch immer zu entziehen, ließ mich seine Hand mit meinen Augen fortan immer wieder kurz berühren.
Dass sie einerseits verbal rebellierte, andererseits jedoch seine Hand auf ihrem Körper akzeptierte, ließ mich zu dem Entschluss kommen, dass ihr seine Berührung entgegen ihres revoltierenden Wortlauts durchaus gefiel.
 
 
„Wie um Himmels willen kommt er denn auf diese absurde Idee?“, versuchte sie, wohl anstandshalber, seinem Vorgehen nunmehr aus dem Wege zu gehen. Je mehr ich Olivia daraufhin beobachtete, desto mehr bestätigte sie meinen Gedanken einer erneut lediglich verbalen Rebellion. Unterdessen ich zwischenzeitlich auf mein leeres Glas schaute, wanderte seine Hand urplötzlich auf ihren Arsch.
„Wann hat er Dich das letzte Mal gefickt?“, setzte er schließlich erbarmungslos nach.
Je länger ich sie daraufhin anschaute, desto verträumter wurde ihr Blick. In dem Moment in dem ich beiläufig auf ihre Brüste schaute, erkannte ich, dass sich ihre Brustwarzen durch die Bluse hindurch deutlich abzeichneten. Eines wurde ich mir augenblicklich sicher, auch wenn sie es vehement abstreiten würde, Olivia war in diesem Moment mehr als nur leicht erregt.
„Das ist zugegebener Maßen schon ein Weilchen her.“, flüsterte sie überraschend leise und begann, für einen winzigen Moment beschämt in seine Richtung zu schauen.
Seine Hand noch immer auf ihrem Gesäß, mein Wissen darum, dass ihr eine Berührung dort zu beträchtlich mehr sexueller Energie verhalf.
„Reden wir von ein paar Tagen oder gar Wochen?“
„Wohl eher Wochen.“, verkündete sie offen und wandte sich ihm daraufhin erwartungsvoll zu.
Stille.
„Glaubst Du allen Ernstes, dass Du daran etwas ändern kannst?“
Kaum hatte sie das gesagt, drehte sie sich vollends zum ihm, ließ sie nun mich vollständig hinter sich zurück. Sofort wanderten seine Augen auf ihren Körper, erfasste er mit seinem Blick ihre Brustwarzen, die noch immer genau so eindrucksvoll standen, wie hoffentlich bald sein Schwanz. Anstatt sie daraufhin anzusprechen, drehte er sich allerdings von ihr weg und bestellte noch eine weitere Runde von diesem diabolischen Saft.
 
 
„Abgesehen davon, dass ich das nicht nur glaube, sondern definitiv weiß, wird es Dein Freund hier nicht nur zulassen, sondern wird es Dir unter gewissen Umständen sogar ausgesprochen gut gefallen.“
Ohne sich daraufhin nach mir umzusehen, ging sie wie selbstverständlich darauf ein.
„Womit Du Recht haben könntest.“, antwortete sie gleichsam verheißungsvoll wie heimtückisch und bedachte mich urplötzlich mit einem zugegebener Maßen recht abwertenden Blick.
„Was zu beweisen wäre.“, wiederholte er seine Worte und gab ihr unerwartet einen Kuss.
Von seiner Annäherung gehörig überrascht, begann ich augenblicklich auf ihre umspielenden Zungen zu starren, erfasste ich mit meinen Augen erneut seine Hand auf ihrem Arsch, die begann, Olivia zärtlich zu streicheln, nur um sie anschließend um so fordernder zu berühren. Seine andere Hand, die er hob, um nunmehr auch ihre harten Brustwarzen mit ein paar Streicheleinheiten zu versehen. Ich war mir sicher, in ihren Gedanken war er längst tief in ihr drin.
 
 
„Was hältst Du von einem Absacker bei ihm?“
„Warum nicht.“, antwortete sie weiterhin selbstsicher. Mein zaghaftes OK hingegen war kaum zu verstehen.
„Du zahlst die Rechnung.“, sprach er an diesem Abend das erste Mal zu mir. Wie in einem Rausch schien ich seiner Anweisung zu folgen, unfähig, selbst auch nur im Entferntesten dagegen zu rebellieren.
Ohne auf eine entsprechende Reaktion von mir zu warten, nahm er sie schließlich an die Hand und führte sie, seinen Blick fortan auf ihre Kehrseite gerichtet, in scheinbar froher Erwartung vor sich her. Verblüfft darüber, wie schnell Olivias Einvernehmen in Bezug auf das was nun kommen würde, zustande gekommen war, blieb ich auf meinem Barhocker sitzen und winkte den Barkeeper eilig zu mir heran.
Eine Frage des Alkohols oder einfach nur ein Umstand, der angesichts meines spielerischen bisweilen hochmütigen Umgangs mit Olivia längst überfällig war? Je mehr ich über die zurückliegenden zwei Stunden nachdachte, desto mehr dankte ich Ben für sein ausgesprochen energisches Engagement.

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