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Russisches Roulette /// Zwischen Bildern und Worten

Gut eine Woche war mittlerweile seit dem Fotoshooting vergangen. Dass ich meine Teilnahme wenige Minuten vor Beginn abgesagt hatte, trug sie mir noch immer ein gehöriges Stück nach, gerade weil meine Anwesenheit im Vorhinein zu keinem Zeitpunkt auch nur im Ansatz in Frage stand. Dass ich ihr zudem bei der Auswahl ihrer Garderobe für das Shooting geholfen, obendrein sogar alles qualifiziert hatte, was auch nur ansatzweise den Attributen eng, kurz oder glänzend entsprach, hatte sie offenbar in ihrer Gewissheit bestätigt, dass ich mich während ihres noch dazu ersten Shootings definitiv in unmittelbarer Nähe befand.
Und so fand ich es wenig verwunderlich, dass sie erst heute Abend dazu bereit war, meiner Neugier nachzukommen und mir einen ersten Blick auf ihre Bilder gewähren zu wollen.


Schon bei dem leisesten Gedanken daran, dass sie und Tom unter sich waren, verspürte ich eine dermaßen große Erregung, dass ich mich selbst an den Tagen an denen ich mich mit Olivia traf derart oft selbst befriedigte, dass ich glaubte, aufgrund der anschließenden körperlichen und gedanklichen Überreizung an ausnahmslos nichts anderes mehr denken zu können.
Und so konzentrierte ich mich immer wieder auf die Vorstellung, dass er über den Sucher seiner Kamera gezielt nach erregenden Details ihres Körpers suchte und sie im Laufe des Shootings letzten Endes auch fand. Die Erinnerung an den Abend im Billardsalon. Toms Verhalten, das mir zeigte, dass er an Olivia immer größeren Gefallen fand. Olivias Reaktionen darauf, die Tom aber auch jedem anderen offenbarten, dass sie seine Annäherungsversuche ungemein genoss.
Dass ich infolgedessen meine Absichten hegte, war Olivia gegenüber sicher trügerisch und alles andere als fair, doch letzten Endes unumgänglich für das Erreichen meines Salärs.

„Und? Wie war euer Shooting? Hattet ihr euren Spaß?“
Stille.
„Ja, sie hatten ihren Spaß.“, schmunzelte sie in sich hinein und schwenkte ihren Blick mit einem Mal provokativ zu mir. Sie? Ungläubig schaute ich zu ihr zurück.
„Mit sie meinst Du Dich und Tom?“
„Mit sie meine ich Tom und einen älteren Herrn namens Max.“
Mir stockte der Atem.
„Ihr wart zu dritt?“
„Ja.“
„Und welche Rolle spielte dieser Max?“
Stille.
„Komm, ich zeige Dir ein paar Fotos.“, antwortete sie prompt, ohne auf meine letzte Frage eingehen zu wollen. So sehr ich mich auch auf die ersten Fotos konzentrierte, dass sie mich derart im Unklaren ließ, beschäftigte mich mehr und mehr.
„Und wer war nun dieser Max?“, setzte ich wenig später offenbar zu ungeduldig nach, denn während sie ein Foto nach dem anderen weiterhin öffnete, blieb sie mucksmäuschenstill.
„Wo fand eigentlich das Shooting statt?“ fragte ich flüchtig, nachdem mir plötzlich aufgefallen war, dass ich alles andere als in Toms Wohnung sah.
Stille.
„Bei Max.“
Je mehr Fotos sie mir präsentierte, desto mehr Fragen tauchten schließlich auf.
„Und wo hast Du Dich umgezogen?“
„Dort?“
Sie hielt inne und starrte mich mit ernster Miene abwartend an.
„Und wo genau?“, setzte ich unruhig nach.
Ihr ernster Blick wich einer fragenden Mimik.
„Worauf willst Du hinaus?“
„Direkt vor ihnen, im Badezimmer, einem separaten Raum?“
Stille.
„Direkt vor ihnen.“
Stille.
„Direkt vor ihren Augen?“
Stille.
„Direkt vor ihren Augen.“
Ihr Blick hielt nach wie vor an mir fest.
„Gab es kein Badezimmer oder einen separaten Raum?“
„Eine Wohnung ohne Bad? Natürlich gab es das!“, antwortete sie schmunzelnd. Amüsierte sie unser Gespräch mit liebevollem Herzen oder lachte sie mich gerade böswillig aus?
„Wolltest Du nicht ins Bad oder in einen anderen Raum?“
„Nein?“
Wir beide wussten nur zu genau, wohin auch dieses Gespräch mehr und mehr führte. Die Frage die ich mir jedoch dabei immer wieder stellte, war die, ob sie das was sie im Laufe der Unterhaltung von sich gab, improvisierte oder ob es eins zu eins der Wahrheit entsprach.
„Wolltest Du, dass sie Dich dabei beobachten?“
„Wollte ich.“
Stille.
„Und haben sie Dich dabei beobachtet?“
„Und wie!“
Stille.
„Haben sie es kommentiert?“
„Haben sie.“
Dass sie mich dermaßen zappeln ließ, machte mich schier verrückt.
„Und mit was?“
„Mit Komplimenten?“, setzte sie kurzerhand fort. Dabei wanderte Olivias Blick immer öfter auf meinen Schritt.
„Und welchen?“
„Dass ich einen schönen Körper habe.“
„Mehr nicht?“
Stille.
„Doch.“, flüsterte sie beinahe verlegen, nur um kurz darauf hoch erhobenen Hauptes in meine Augen und gleich darauf erneut in meinen Schritt zu schauen.
„Und was?“
Stille.
„Dass ich geile Titten habe.“
Stille.
„Und einen geilen Arsch.“
Stille.
„Hast Du es genossen?“
„Was glaubst Du wohl?“
Stille.
„Und wie hast Du darauf reagiert?“
Stille.
„Ich habe ihnen gesagt, dass ich mich nicht nur geil anschauen lasse und begonnen, meine Titten und meinen Arsch vor ihren Augen spielerisch zu berühren.“
Allein schon der Gedanke daran, dass alles was sie sagte genau so passiert war, ließ meinen Schwanz in voller Härte erblühen und meine Augen in vollem Glanze erstrahlen. Voller Eifersucht starrte ich sie weiter an.
„Und wie haben sie reagiert?“
„Sie waren zunächst vollkommen perplex, haben mich anfangs verlegen doch mit Zeit immer selbstbewusster angeschaut.“, schmunzelte sie zum Ende hin nur um so mehr.
„Waren sie erregt?“
„Erregt? Ihren Blicken zufolge waren sie drauf und dran, mich zu packen und hemmungslos durchzunehmen.“
Dass sie ihre Worte derart wählte, dabei nach wie vor ein Foto nach dem anderen ohne Unterbrechung aufrief, zeigte mir, wie sehr sie es genoss, dass ich mich zwischen ihren Bildern und Worten vor Erregung und Eifersucht schwankend vollkommen hilflos verlor.
„Warst Du erregt?“
„Und wie! So sehr, dass ich dabei, ohne dass ich mich, geschweige denn sie mich berührt haben, noch vor ihren Augen gekommen bin.“

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