Wutentbrannt stürmte ich durch die Wohnung und hastete zur Tür. Lediglich mit High Heels und dem durch das gesendete Bild in Erinnerung gebrachten Monokini stand sie vor meiner Wohnungstür und schaute mich herausfordernd an. Verblüfft starrte ich zurück.
„Wo kommst Du denn jetzt her?“, stotterte ich vor mich her und schaute demonstrativ auf meine Armbanduhr. Schnell versuchte ich abzuschätzen, ob sich außer ihr noch jemand im Hausflur befand.
„Bist Du so zu mir gefahren?“, fragte ich außer mir und zeigte mit beiden Händen auf sie.
„Wonach sieht es denn aus?“
„Wo sind Deine Sachen?“
„Im Auto?“
„Und das steht wo?“
„In der Tiefgarage?“
„Und was wäre gewesen, wenn Dir jemand über den Weg gelaufen wäre oder Du unterwegs angehalten worden wärst?“
„Dann hätte mich derjenige so gesehen und gleichzeitig erfahren, welch versaute Schlampe ich hin und wieder bin.“
Schweigen.
„Hast Du etwas getrunken?“, fragte ich sie nachdem ich ihr ein kleines Stück näher gekommen war.
„Vielleicht?“
Schweigen.
„Wo?“
„Dort?“
„In diesem Aufzug?“
„Vielleicht?“
„Mit diesem Boxer?“
„Auch?“
Ihre Augen funkelten mich an.
„Mit wem denn noch?“
Immer wieder begannen meine Augen über ihren Körper zu wandern und in ihrem Schritt hängen zu bleiben. Der Monokini war tatsächlich dermaßen eng, dass sich ihre Lippen leicht abzeichneten. Ich wusste nicht, ob ich sie auf der Stelle ficken oder ihr eine runterhauen sollte.
„Mit Alex.“
„Alex? Dieser Alex? Dein Alex?“
Schockiert starrte ich sie an.
„Wie kam es denn dazu?“
Schweigen.
„Er hat mir geschrieben und mich gefragt, was ich heute mache.“
„Und dann hast Du ihm natürlich geantwortet und geschrieben, dass Du heute das Nummerngirl bist und er gerne kommen kann, um Dich in diesem Aufzug zu sehen?“
Schweigen.
„Warst Du es nicht der wollte, dass ich meine Verbindung zu ihm noch einmal prüfe?“
Wir standen noch immer zwischen Tür und Angel. Ohne auf ihren Kommentar einzugehen, begann ich mich zu fragen, wie viel er noch von ihr gesehen hatte und landete mit meinen Augen erneut in ihrem Schritt.
„Lässt Du mich bitte rein? Mir ist kalt!“
Als ich mich kein Stück bewegte, seufzte sie auf.
„Wir haben uns dort überhaupt nicht oft gesehen. Entweder war ich hinter der Bühne oder am Ring. Und das Foto das ich Dir geschickt habe, konnte ich Dir nur senden, weil er es gemacht hat.“
„Und? Soll ich mich jetzt bei ihm bedanken?“
„Du hättest genau so kommen können. Ich habe nie gesagt, dass Du das nicht sollst! Außerdem hat er sich bei mir gemeldet und nicht ich mich bei ihm!“
Schweigen.
„Wann hat er Dir geschrieben?“, fauchte ich sie eifersüchtig an.
„Heute Nachmittag.“
„Als Du schon dort warst?“
Sie nickte.
„Und deshalb konntest Du das nächste Treffen eurer ach so unschuldigen Verbindung nicht etwas dezenter gestalten?“
Verlegen schaute sie an mir vorbei.
„Hat er noch mehr Fotos von Dir gemacht?“
„Deine Phantasie geht gerade mit Dir durch. Lass mich jetzt rein!“, fauchte sie schließlich zurück.
Schweigen.
„Hat es Dir dort gefallen?“, versuchte ich auf ihren Vorwurf nicht weiter einzugehen.
„Hat es Dir dort gefallen?“, wiederholte ich kalt.
Ihre Arme eng um ihren Körper geschlungen, drängte sie sich ein Stück weit an mir vorbei.
„Stell Dich breitbeinig hin!“, stoppte ich ihre flüchtenden Bewegungen und schob sie energisch zurück.
„Wie bitte?“, begann sie, meine Forderung mit einer gehörigen Portion Empörung zu versehen.
„Du sollst Dich breitbeinig hinstellen!“, forderte ich sie indess ein zweites Mal auf. Wie von Sinnen langte ich ihr dabei ins Gesicht. Von dieser Ohrfeige vollkommen überrascht, kam sie der Aufforderung schließlich nach und stellte sich entsprechend der Anweisung hin. Als ich ihr daraufhin in den Schritt fassen wollte, schlug sie meine Hand unvermittelt weg, worauf sie sich eine zweite Ohrfeige fing. Statt der Situation wieder etwas mehr Gefühl zu geben, fixierte ich ihre Haare zudem blitzschnell in meiner Hand und zog ihren Kopf dicht zu mir heran.
Als ich ihr abermals in den Schritt fassen wollte, ließ sie es dieses Mal zu und lockerte sogleich meinen Griff. Während ich meine Finger auf dem glatten Stoff zwischen ihren Lippen hin und her gleiten ließ, fragte ich sie noch einmal, wie es ihr dort gefallen hatte und starrte ununterbrochen in ihr Gesicht.
„Gut.“, stöhnte sie zaghaft, während sie dabei ihre Augen schloss.
„Das habe ich gerade nicht gehört!“
„Gut.“, wiederholte sie etwas lauter.
„Nur gut? So feucht wie Du gerade bist?“
Schweigen.
„Was genau war denn gut?“, fragte ich weiter, das Wort gut entsprechend langsam betont.
Schweigen.
„Ich höre nichts!“
„Ich weiß es nicht.“
Schweigen.
„Du weißt es genau oder willst Du noch eine?“
Ihrer verspottenden Art überdrüssig, nahm ich sie wieder fester in meinen Griff.
„Ihre Blicke.“, flüsterte sie erneut.
„Wie bitte? Ich habe Dich nicht verstanden!“
„Ihre Blicke!“
„Wohin?“
„Überall.“
„Wo genau!“, und zog noch etwas mehr an ihrem Haar.
„Auf meinen Arsch.“, stöhnte sie mit einem Mal lustvoll auf.
Bei dem Versuch, sich in diesem Moment zu befreien, fasste ich noch einmal nach und arretierte zudem ihren viel zu langsam agierenden Arm.
„Wohin noch?“
Schweigen.
„In meinen Schritt.“
„Was hat Dir noch gefallen?“
„Fick mich.“, begann sie mir auf einmal zuzuflüstern.
„Bitte? Ich habe Dich wieder nicht verstanden.“
„Fick mich!“, wiederholte sie lauter.
„Du möchtest, dass ich Dich ficke?“
„Ja!“
„Bist Du Dir ganz sicher?“, begann ich mich für ihre Worte am Nachmittag zu revanchieren.
„So wie Du heute angestarrt wurdest, wollte das der eine oder andere doch auch.“, zitierte ich sie weiter.
Sie war dermaßen nass, dass wir es beide mittlerweile hörten.
„Warum hast Du es denn nicht zugelassen?“
Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte sie in meine Richtung zu schauen.
„Was?“
„Das sie Dich ficken!“
Schweigen.
„Gab es dort niemanden, von dem Du Dich gerne hättest ficken lassen?“
„Doch.“, flüsterte sie leiser als jemals zuvor.
„Lauter.“, flüsterte ich dieses Mal zurück.
„Doch!“
„Von Alex?“, behielt ich das Flüstern bei.
Schweigen.
„Vielleicht?“
„Von Alex?“, flüsterte ich erneut.
„Auch!“, stöhnte sie mit einem Mal dermaßen leidenschaftlich, dass ich ihr, geschuldet der Tatsache, dass wir uns noch immer im Hausflur befanden den Mund zuhielt.
„Auch? Von wem denn noch?“, hinterfragte ich unsere Antlitze dicht an dicht zutiefst erregt. Ohne auf eine Antwort warten zu wollen, schob ich ihren Monokini beiseite und drang mit meinen Fingern tief in sie ein.
„So feucht wie Du gerade bist, hätte es Dir mit Sicherheit richtig gut gefallen!“, schloss ich meinen Worten an, worauf sie sich mit einem Mal aufbäumte und mit einem furiosen Seufzer kam.