Je mehr ich im Anschluss ihre Erscheinung, allem voran ihr hohes Spielniveau wahrnehmen konnte, desto mehr begann ich die Situation zu durchschauen. Nicht nur, dass sie um Längen besser spielten und mich vor meiner Freundin nahezu deklassierten, sie nutzten darüber hinaus auch jede Chance, sie von oben bis unten zu studieren. Anfangs im Stillen, doch bald schon mit lautem Geschrei.
„Schön rein ins Loch!“, wiederholte der kleinere von ihnen etliche Male, sobald er am Zuge war und die Kugeln blitzschnell versenkte.
Als es an mir gelegen war, das Spiel weiter zu führen, schlich er sich immer wieder zu ihr und verwickelte sie in ein Gespräch.
Ihre Aufmerksamkeit ihm gegenüber unterstrich meine Einbildung, dass ihr selbige durchaus gefiel und berührte mit diesem Wissen ungesehen meinen Schwanz.
„Doppelter Einsatz?“, fragte der andere, der in diesem Moment bereits ihr zweites Spiel gewann.
„Oder lieber Partnertausch?“, erwiderte sie plötzlich zur Überraschung aller.
„Lieber einen Dreier!“, konterte er äußerst plakativ und begann, immer herausfordernder in ihre Augen zu schauen.
„Und Du schaust zu?“, setzte sie nach.
„Ich nicht aber vielleicht Dein Freund?“, übernahm wieder der kleinere den Dialog und führte den Kö wie einen harten, doch viel zu schmalen Schwanz durch seine Hand.
„Wenn wir auch das nächste Spiel verlieren oder einfach nur so?“, setzte sie die provokante Unterhaltung ungeachtet meiner ausbleibenden Worte fort und lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf sich.
„Wenn ihr verliert. Doch wenn Du magst auch einfach nur so!“, antwortete er von ihrer frivolen Natur merklich fasziniert.
So sehr ich mir der Folgen auch bewusst war, ich kam in diesem Moment nicht umhin, ihrer Konversation etwas hinzuzusetzen und entschuldigte mich für einen kurzen Moment.
Auf der Toilette angekommen, hörte ich in Gedanken noch immer ihren ordinären und was mich betraf äußerst demütigenden Dialog.
Unterdessen ich ihre Worte wie ein Dogma wiederholte, erfasste mich eine dermaßen große Lust, dass ich mir sowohl auf das soeben Gehörte, als auch in der Gewissheit, sie mit ihnen gerade alleine zu lassen, einen runterholte.
In dem Moment, in dem ich den Bereich ihrer Anwesenheit wieder betrat, erkannte ich schon von weitem, dass sie auffallend eng beisammen standen und hielt hinter einem Stützpfeiler abrupt an.
Während sie in der Mitte stand, befanden sich die beiden anderen jeweils links und rechts dicht an ihrer Seite und deuteten abwechselnd auf das Display in ihrer Hand. Auf Grund der Entfernung konnte ich nicht erkennen, an welche Art Bilder sie gerade teilnahmen und blieb ungeachtet der Tatsache, dass sie sich dermaßen nahe waren weiterhin stehen. Unterdessen ihre Blicke nach wie vor auf dem Bildschirm gerichtet waren, begann sie immer wieder zu staunen und scheinbar peinlich berührt auf ihre Begleitung zu schauen. Ohne mir jemals selbst ein Bild davon machen zu können, bildete ich mir ein, welcher Art Spielfilm sie gerade folgten und spürte erneut diesen Wunsch. Als ich kurz darauf auf mein Handy schaute, las ich ihre längst vergangene sms.
„Alles ok?“
Geachtet der noch immer anhaltenden Lust geilte ich mich an der Vorstellung, ihren in Kürze folgenden, womöglich noch viel konsequenteren Annäherungsversuchen auch weiterhin nichts entgegensetzen zu können unbeschreiblich auf und steckte das Handy, ohne ihrer Nachricht weitere Beachtung zu schenken, wieder weg. So sehr ich mein Verhalten für verrückt bisweilen vollkommen absurd hielt, mein Empfinden sorgte dafür, dass ich umkehrte und erneut auf der Toilette verschwand.
„Gehen eine rauchen.“, las ich in dem Moment, in dem mein Schwanz ein weiteres Mal schnell an Größe gewann und konzentrierte mich auf diese unmoralischen Bilder in meinem Kopf.
Schweigen begleitete uns auf dem Weg nach Hause. Während ihre Hand ununterbrochen meinen Schritt massierte, wurde uns beiden gewiss, dass ihre Berührungen vorerst unbeachtet blieben und konzentrierte mich wieder auf den Verkehr.
„Alles in Ordnung?“, fragte sie unterdessen sie ihre Hand wieder zurück nahm.
„Alles in Ordnung.“
„Sicher?“
Stille.
„Bist Du sauer?“
Stille.
„Vielleicht, vielleicht auch nicht.“
Stille.
„Weshalb?“
Stille.
„Wegen ihnen?“
Stille.
„Vielleicht, vielleicht auch nicht.“
Stille.
„Du weißt doch, dass ich gerne provoziere.“, versuchte sie sich mit einem Lächeln zu erklären.
„Anscheinend nicht nur mit dem was Du trägst.“, und spähte durch den Mantel auf ihr plötzlich viel zu großzügig dargebotenes Decolleté.
„Dann verstehe ich ehrlich gesagt nicht, weshalb Du sie an unseren Tisch geholt hast! Warum wir heute Abend überhaupt dorthin sind.“, äußerte sie, die Worte zum Ende hin immer leiser gesprochen.
Stille.
„Ich habe mir auf der Toilette zwei mal einen runtergeholt.“
Irritiert schaute sie mich an.
Stille.
„Dein Outfit. Eure Unterhaltungen, die Tatsache, dass ich Dich mit ihnen alleine gelassen habe.“
Stille.
„Hat es Dich gestört?“
„Nein. Im Gegenteil.“
Stille.
„War das auch der Grund weshalb Du den ganzen Abend so ruhig warst?“
Stille.
„Irgendwie fand ich nie die richtigen Worte.“
Stille.
„Wart ihr beim Rauchen alleine?“
„Ja? Wieso?“
„Hast Du dort auch provoziert?“, das Wort provoziert entsprechend langsam betont.
Prüfend blickte sie mich an.
„Habt ihr euch dort auch unterhalten?“, setzte ich erneut an.
„Klar.“
„Und worüber?“
„Sie konnten es einfach nicht lassen und haben immer wieder davon angefangen.“
„Wovon?“
„Von einem Dreier.“
„Und was hast Du daraufhin gesagt?“
„Ich habe sie gefragt, ob sie überhaupt schon mal einen hatten.“
„Du hast den Ball also wieder schön zurück gespielt.“
Verlegenheit füllte plötzlich den Raum.
„Und hatten sie?“
„Beide. Zumindest haben sie das gesagt.“
Stille.
„Ging diese Frage auch an Dich?“
„Drei mal darfst Du raten.“, antwortete sie und schmunzelte in sich hinein.
„Und was hast Du gesagt?“
„Das ich auch schon einen hatte.“
„Wirklich? Und das hast Du ihnen auch gesagt?“
„Sie haben gefragt. Ich geantwortet.“
Noch im selben Moment begann ich mich darüber zu ärgern, dass sie mir bezüglich des Wissens um ihren zuvor gekommen waren.
Stille.
„Weshalb bist Du nicht einfach nachgekommen?“
„Weil mich genau das erregt hat.“
Irgendwie schien sie es noch nicht zu verstehen.
„Nicht nachzukommen?“, antwortete sie und schaute fragend nach vorn.
Stille.
„Und wie habt ihr geraucht?“, gab ich ihrer Irritation weiter Nahrung.
„Was meinst Du?“
„Habt ihr dabei gesessen oder gestanden?“
„Gestanden.“
„So dicht wie vorhin, als ihr euch etwas angeschaut habt?“
„Du hast uns beobachtet?“
Stille.
„Was habt ihr euch eigentlich angesehen?“, fragte ich weiter, ohne auf ihr Empfinden Rücksicht zu nehmen.
Stille.
„Einen Porno?“
Stille.
„Haben sie Dich berührt?“
„Was? Nein!“
„Wenn man dicht zusammen steht und sich unterhält, berührt man sich doch ab und an, oder nicht?“
„Aber doch nicht wenn man sich noch nicht kennt!“
Meine Eifersucht schien in diesem Augenblick immer mehr Fahrt aufnehmen zu wollen.
„Und was ist nun mit mir? Ich bin total geil und wollte jetzt schön gefickt werden.“
„Dann hat Dich das also auch angemacht?“
„Was?“
„Der Abend. Die beiden Typen. Eure Gespräche. Dass Du mit ihnen alleine warst.“
Stille.
„Wenn Du mit zwei Frauen in einem Raum stehst und Dich die ganze Zeit über einen Dreier unterhältst, lässt es Dich auch nicht unberührt!“
„Hast Du Dir das vorgestellt? Ein Dreier mit diesen beiden?“
Stille.
„Hast Du Dir das vorgestellt?“
Prüfend schaute sie mich an.
„Für einen kurzen Moment?“, flüsterte sie beinahe.
Stille.
„Dann mache es Dir doch auch selbst.“
Nachdem ich den Kommentar von mir gegeben hatte, drehte sie sich enttäuscht weg.