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Russisches Roulette /// Lust auf ein Spiel (1/2)

Es kam der Tag, an dem das Schicksal eine weitere Prüfung für uns bereithielt und entschied, an unserem mittlerweile vertrauten Spielplatz zurückkehren zu wollen.
„Wollen wir nicht lieber an einem anderen Abend gehen?“, begegnete sie mir, während sie nachdenklich an sich herunter schaute.
„Für Billard fühle ich mich ehrlich gesagt etwas overdressed.“
Ich dachte daran, dass es mir überhaupt nicht um das Spiel, sondern um mein Spiel ging und das ich zwar weiterhin versucht war, das Spielfeld lediglich behutsam zu betreten, mich letzten Endes jedoch der scheinbaren Notwendigkeit eines weiteren Moments wie diesem durchaus fügen wollte und beharrte weiterhin auf meiner Idee.
„Passt doch?“, gab ich verlogen zurück.


„Ich weiß nicht. Sobald ich mich nach vorne beuge, um eine Kugel zu spielen, laufe ich Gefahr, dass jeder meine Brüste sieht! Dir ist schon aufgefallen, dass ich keinen BH trage?“
„Das ist unfair!“, schloss sie nach einer kurzen Pause ihren Worten an.
„Für Dich oder für die anderen?“, zerrte ich ihre Bedenken in den Humor.
Stille.
„Hinzu kommen meine Absätze, die viel zu hoch und viel zu dünn sind, als dass ich beim Spielen auch nur ansatzweise einen sicheren Halt hätte!“
Stille.
„Konntest Du es mir nicht früher sagen?“
 
 
Ihres kurzen Mantels entledigt, stand sie augenblicklich später in einer Erscheinung vor mir, die in dem Restaurant soeben durchaus angemessen erschienen war, in einem Billardsalon wie diesem indess pure Provokation bedeutete und Gefahr lief, vollkommen deplatziert zu wirken.
Der glatte Schimmer ihres goldenen Blusentops aus Seide mündete im matten Schwarz der hautengen Leggings aus Leder und sorgte für einen Anblick, der mir erneut das Blut in den Schwanz treiben ließ.
Sofort erfassten meine Augen erneut den bis kurz über ihren Bauchnabel reichenden Ausschnitt, der ihre Brüste äußerst provokativ hervor scheinen ließ. Immer mehr Augen begannen uns prüfend anzustarren, solange, bis sie schließlich nur noch an ihr festhielten.
In dem Versuch, meine Blicke ihren Beobachtern gegenüber nicht allzu aufdringlich, vielmehr gelegentlich zu gestalten, stellte ich mich dicht an sie heran und flüsterte ihr ins Ohr.
„Du siehst bezaubernd aus.“
„Dein Decolleté neben bei gesagt auch.“, setzte ich nach, noch bevor sie auf meine ersten Worte eine Antwort fand.
„So wie ich hier angestarrt werde, finden das die anderen auch!“, bestätigte sie meine Beobachtungen mit einem Schmunzeln und erwiderte äußerst widerwillig meinen Kuss.
„Lust auf ein Spiel?“
„Weshalb sind wir sonst hergekommen?“
„Ich meine ein anderes.“
Irritiert schaute sie mich an.
„Wer das erste Spiel gewinnt, darf sich etwas wünschen.“
„Und jetzt?“, fragte sie, kurz nachdem sie die Acht aus Versehen versenkt hatte.
„Kein BH und auch kein String?“, flüsterte ich ihr mit einem Schmunzeln zu.
„Doch?“
„Dann zieh ihn aus!“
Nachdem sie merkte, dass es mir durchaus ernst war, stellte sie ihren Kö behutsam an die Seite und lief los. Während sie sich ihren Weg durch die übrigen Billardtische bahnte, wurde sie immer wieder von den Blicken der übrigen Gäste berührt. Dabei war es gerade die männliche Gesellschaft die mal mehr und mal weniger kokettierend Notiz von ihr nahm.
Kurz nachdem sie aus meinem Blickfeld verschwunden war, spürte ich, wie meine Phantasien an die Oberfläche drängten und gab mich ihnen wie selbstverständlich hin.
 
 
Der Duft ihres Parfüms und der laute Klang ihrer Absätze begleiteten sie, als sie den Raum betrat und begann, einen nach dem anderen zu registrieren. Als sie die Tür ihrer Kabine verschließen wollte, stellte sie fest, dass kein Schloss vorhanden war und schaute durch das Daumen große Loch. Währenddessen sie sich langsam auszog, schaute sie immer wieder auf die nur leicht angelehnte Tür. Großes Verlangen spiegelte die Nässe in ihrem Schritt und ließ sie dort immer wieder selbst berühren.
Vollkommen nackt lehnte sie sich schließlich weit zurück und öffnete mit einem Bein die Tür. Einer nach dem anderen betrat kurz darauf die Kabine und entlud sich in ihrem weit geöffneten Schritt.
Als ich meine Augen öffnete, stand sie plötzlich wieder vor mir und schaute mich mit ihren großen Augen an.
„Lust auf ein neues Spiel?“, flüsterte sie mir entgegen während sie mir den String heimlich gab.
„Lust auf einen Vierer?“, hörte ich es plötzlich hinter uns sprechen.
Als ich mich umdrehte, erkannte ich die zwei Typen vom Nebentisch und wie sie aufmerksam in unsere Richtung starrten.
„Zwei gegen zwei?“
„Sozusagen.“, begegnete er meiner überflüssigen Bemerkung kurz.
„Warum nicht?“, antwortete ich mit der plötzlichen Überzeugung, seiner selbstbewussten Art nichts entgegensetzen zu können.
Als ich daraufhin zu ihr blickte, schaute sie mich prüfend an.
„Spielen wir um ein Pfund?“, fragte der zweite in die Runde, unterdessen er die Kugeln positionierte. Nachdem ich einen Zwanziger kommentarlos dazu gelegt hatte, rollten die Kugeln über den Tisch.

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