Die zugrunde liegende Phantasie meiner wiederkehrenden Träume ist immer die gleiche. Weiblich, Mitte zwanzig, einsvierundsiebzig groß, bildhübsch, wird mal von einem, mal von mehreren wildfremden Männern gleichzeitig gefickt.
Meine Person, die an diesen Inszenierungen mal aktiv und mal passiv beteiligt ist, ist Teil dieser Phantasie, lässt sie überhaupt erst durch meine Anwesenheit zu einer solchen werden. Aktiv in der Form, als dass ich das eine Mal gleichfalls fordernd teilnehme, ein anderes Mal lediglich Hand an mir anlege, keinesfalls in den Genuss komme, selbst eines ihrer drei Löcher zu stopfen. Passiv in der Form, als dass ich mich abseits des Geschehens, mit Augenmaske und Keuchheitsschloss versehen, wiederfinde und dieser Orgie zu einem bizarren Beigeschmack verhelfe. In diesen Augenblicken also in denen ich auf dieses äußerst hedonistische Treiben blicke, bin ich dermaßen erregt, dass ich mich frage, ob ein Orgasmus auch ohne Berühren meines Schwanzes möglich ist und schaue auf das halbsteife, in einem Käfig aus Metall steckende Glied.
In dem Moment, in dem sich mein Blick wieder nach vorne richtet, schaue ich sowohl auf die Männer, die diese Frau hemmungslos benutzen, als auch auf die Frau selbst, die mich mit ihren Blicken viel zu selten tangiert. Ihr Körper glänzt vor Anstrengung und erscheint vereinzelt zwischen den Körpern des anderen Geschlechts.
Bevor diese Orgie ihren Lauf nahm, war ihr makelloser Körper frisch geduscht und mit einem eleganten Duft großzügig parfümiert, waren ihr Gesicht und ihre Haare glamourös gestylt, umschmeichelten das metallisch glänzende Minikleid, der dazu gehörende String und die High Heels ihren atemberaubenden Körper, stand sie stolz und erhaben vor dieser Gruppe völlig Fremder und spiegelte ihnen durch provozierende Bewegungen und Blicke ihre Lust. Die Erscheinung die sie nun abgibt, konnte gegensätzlicher kaum sein.
Verschwitzt hockt sie auf der Matratze und wird von vorne und hinten gleichzeitig bedient. Ihre Haare erinnern nur noch entfernt an den verführerisch dominanten Sleek und zieren das bis zur Erschöpfung befriedigte Gesicht. Ihr Antlitz umspielt ein seidig glänzender Film, der immer öfter in feine Schweißperlen kollabiert. Immer wieder höre ich ihre Worte, die ihrer zügellosen Natur gelten, ihre ordinären Anweisungen die sie auch jetzt noch ohne zu zögern hemmungslos befolgt, das Aufeinanderprallen ihrer Körper, ihr lustvolles Stöhnen, mal leise, kaum wahrnehmbar, mal lauter, nahezu schreiend und beobachte, wie sie sich immer wieder auf und erst recht in ihr ergießen, nur um nach einem kurzen Augenblick der Distanz wieder von vorne zu beginnen.