Wann immer wir uns im Laufe unseres Kennenlernens sahen, ihr Sinn für Ästhetik schien dafür verantwortlich, dass ihre mal glamourös, mal verspielt wirkende Art einer gewissen erotisch subtilen Linie treu blieb und stellte fest, dass sie dabei immer wieder mit einer gewissen Erhabenheit spielte. Diese Erhabenheit, die durch das perfekte Zusammenspiel von kultivierter Eleganz und kühler Distanz gleichermaßen lebte, war es, die mich von all ihren Wesenszügen scheinbar am meisten berührte. Ein Spiel, das eine mal etwas vertrauter zu wirken, ein anderes mal wieder vollkommen fremd.
Ihren nahezu perfekten Körper erkannte ich naturgemäß direkt am Anfang unseres Kennenlernens, ihre exhibitionistische Frohnatur kurz darauf. Bevor diese Gewissheit mehr und mehr in mein Bewusstsein drang, ereilte mich eine leise Vorahnung während eines weiteren ersten Dates. Ein Spiel, das zu diesem Zeitpunkt noch völlig unschuldig daherkam, im Nachhinein betrachtet jedoch einen perfekten Spielplatz für uns beide bedeutete. Schien sie sich gemäß ihrer Taktik auf den nächsten Spielzug vorzubereiten, meinte ich eine ganz andere Absicht zu erkennen.
Runde für Runde stolzierte sie mit ihren hallenden Absätzen um unseren Tisch und verschaffte sich auf diese Weise Fetisch gestimmten Ohren Gehör.
Ihr Make-Up, eben diese Art sich zu kleiden und die Fasson, sich auch darin entsprechend stilvoll zu bewegen, schien mehr und mehr ein Indiz dafür zu sein, weswegen sich mein besagter Fetisch immer deutlicher zu Wort meldete.
Die Phantasien, die an diesem Abend mehr und mehr aufhellten, ließen mich schließlich erregt neben sie stehen und letzen Endes haushoch verlieren, denn sobald es an mir lag, das Spiel fortzuführen, schien es, als lenkte sie ihre Aufmerksamkeit auf die übrige, vordergründig männliche Anwesenheit und ihren Reflektionen, die mal mehr und mal weniger deutlich folgten und weckte auf diese Weise Fetisch Nummer zwei.
Herauszufordern, wie man auf seine Umgebung wirkte und welche Reaktionen man damit erhielt, konnte eine psychologische Abfolge sein, der viele Menschen folgten, was immer auch dafür verantwortlich war.
Zu zeigen, dass aus einem unscheinbaren Wesen eine unwiderstehlich anziehende Erscheinung wurde, konnte sich im Laufe der Zeit, zu einer gewissen Affinität zur Offenheit entwickeln, die in Verbindung mit sexueller Lust in absolutem Exhibitionismus münden und damit zu einer explosiven Mischung werden konnte.
Je öfter sie sich mir in dieser Hinsicht gegenüber, wenn auch zunächst unwissend, offenbarte, desto mehr wurde ich mir dieser Erkenntnis gewiss.
Dabei wurde die scheinbar sexuell kaum zu befriedigende Femme fatale immer wieder durch das mädchenhafte Wesen auf unberechenbare Art und Weise ersetzt.